Ein Vormittag im Zeichen der Verteidigung

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goetheschule
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Am 21.10.22, dem letzten Schultag vor den wohlverdienten Herbstferien, machte sich unsere Klasse auf den Weg zum Dojo des ISAMU Karate Do. Diese Unternehmung ist für die Klassen unserer Klassenlehrerin Frau Schulz bereits Tradition. Sie machte bereits in der ersten Elternversammlung den Vorschlag und unsere Eltern waren darüber begeistert. Gleich 3 Muttis erklärten sich als Begleitpersonen bereit. Als Frau Schulz uns den Vorschlag machte, war unsere Freude nicht minder. Aber gespannt waren wir auch. Was würden wir dort machen? Lernen wir Karatetechniken, die man häufig in Filmen sieht? Dürfen wir schlagen, treten und boxen?

Gegen 9:00 Uhr kamen wir beim Dojo an. Dort wurden wir von Shihan Ralf, dem Chef der Karateschule, und seinen beiden Trainern, Sensei Timm und Sempei Norman bereits erwartet und freundlich begrüßt. Wir betraten einen eindrucksvoll eingerichteten Trainingsraum und staunten nicht schlecht darüber.

Nach einer kurzen Einweisung ging es los. Aber nicht mit Schlag- und Tritttechniken wie mancher von uns vielleicht dachte. Zuerst sprach Shihan Ralf über unsere Verantwortung, unser Leben zu gestalten. Das heißt für uns konkret, jetzt schon alles zu geben, damit wir später erfolgreich und zufrieden sein können. Das bedeutet nichts anderes, als unsere Hauptaufgabe, das Lernen, wichtig und ernst zu nehmen. Ja, auch solche Sachen gehören zur Karateausbildung dazu.

Als nächstes wurden wir nach unseren Erfahrungen mit Gewalt befragt. Da gab es so einige: geschubst, geschlagen, getreten, gewürgt, beleidigt werden. Wir erfuhren, dass niemand uns so etwas antun darf und wir uns wehren dürfen, natürlich immer im angemessenen Rahmen: „Wenn einer euch schubst, dürft ihr ihm natürlich nicht die Arme brechen“, waren die Worte des Shihans.
Er zeigte uns mit einigen freiwilligen Probanden aus der Klasse, was man in verschiedenen Situationen unternehmen kann, um selbst nicht zu Schaden zu kommen. Danach waren wir an der Reihe und durften das miteinander ausprobieren. Das war gar nicht so einfach, wie es aussah, aber wirkungsvoll, wenn man es hinbekam. Hier und da gab es eine Schrecksekunde, da die Übungen natürlich mehr oder weniger mit Schmerzen verbunden waren. Deshalb war eine Regel besonders wichtig beim Üben: Wir sind Trainingspartner, keine Gegner. Also gehen wir vorsichtig miteinander um.

Eine wichtige Weisheit lernten wir auch: Es ist immer besser, sich aus einer gefährlichen Situation zu entfernen, als sich auf aggressive Herausforderungen einzulassen. Das ist schwer aber viel gesünder.

Die zwei Stunden im Dojo vergingen wie im Fluge und wir mussten uns wieder auf den Weg zur Schule machen. Alle waren mit Spaß und Freude bei der Sache gewesen und wer weiß, vielleicht machen wir das ja mal wieder. Fest steht, dass Shihan Ralf für unsere geplante Klassenfahrt, bei der er uns begleiten wird, noch einiges in petto hat. Und vielleicht schnuppert ja der eine oder andere aus der Klasse beim Training und wird ein Karateschüler.

die Schüler und Schülerinnen der Klasse 4G